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Donnerstag, 11. Juni 2009

Vom Weihrauch benebelt


heute ist fronleichnam, das hochfest des leibes und blutes christi. als überzeugte atheistin habe ich mich mit gemischten gefühlen unter die etwa 130 katholischen kirchgänger in schollach gemischt. mit dem glauben ist es so eine sache. vor langer zeit schon bin ich vom glauben abgefallen. im osten galt der glaube nicht dem herrn, dem allmächtigen, sondern herren wie marx, engels, lenin. als wahre heilsbringer haben diese sich bekanntermassen nicht erwiesen.


statt geballter fäuste nun also gefaltete hände. das gesangsbuch anstelle des kommunistischen manifests. doch der heilige geist ist nicht in mich gefahren. wie auch. so wenig wie ich mir eine gesellschaft ohne geld vorstellen konnte, in der alle menschen gleich sind, so wenig kann ich mir vorstellen, dass es einen da oben gibt, der schützend die hand über seine schäfchen hält. "gehet hin in freude und frieden", lauteten die letzten worte des pfarrers. ich war ziemlich benebelt vom weihrauch.


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