Translate

Dienstag, 2. Juni 2009

Der Schwarzwald hat mich!!


Der erste tag im schwarzwald: morgens um sieben aus dem nachtzug aus berlin gefallen, mit einem grossen rucksack und einem grossen koffer. der vorsitzende vom verein "kreatives eisenbach", herr holtz, stand frisch und munter am bahnsteig. nach dem motto "früher vogel fängt den wurm" gings zu ihm nach hause, wo seine frau frühstück gemacht hat. fast, aber leider auch nur fast wären die schweizer berge zu sehen gewesen. aber im moment reichen mir auch erst einmal die schwarzwälder berge. beim frühstück gabs gleich die ersten anekdoten über badenser und schwaben: ein arzt, der eine stelle in der klinik nicht bekam, weil seine frau, die aus welchen gründen auch immer sich vorstellen und sagen musste, wie sie sich in der region integrieren wolle, die todsünde begangen hatte, von schwaben statt von badenern zu sprechen. mal sehen, wie lange es dauert, bis ich das verstehen werde.
jetzt bin ich also auf dem beierleshof in schollach, einem ortsteil von eisenbach, knapp 50 kilometer von freiburg entfernt. der hof sitzt mitten auf einer saftigen wiese, weiter hinten beginnt der wald, davor grasen die kühe von bauer schuler. der war so nett, am späten nachmittag aufs dach hochzusteigen, um die DSL-leitung zu legen. hühner haben es beim eierlegen wahrscheinlich leichter.
ja, und dann gabs heute im hochschwarzwald gleich hochkultur! in einer buchhandlung in neustadt gab es ein "philosophisches cafe". etwa 60 männer und frauen machten sich gedanken über die frage "was ist wahrheit?" zum glück hatte keiner der anwesenden die wahrheit gepachtet. dafür hatten sie so viele fragen, dass einer drauf und dran war, die wahrheit zum phantom zu erklären. und zum glück gabs auch rotwein. in der buchhandlung werde ich hoffentlich bald auch aus "der klassenfeind und ich" lesen.
draussen ist es stockdunkel. an keinem fenster auf dem beierleshof brennt mehr licht. nur bei mir, bei der dorfschreiberin. und eine ziemlich grosse motte begehrt am fenster einlass. wie wild flattert sie mit ihren flügeln. aber da kenne ich nichts. das tierchen muss draussen bleiben. jeder an seinem platz!
im tante emma laden in eisenbach habe ich heute schon schwarzwälder schinken, ruchbrot und badischen weißwein gekauft. so lässt es sich leben.

2 Kommentare:

  1. Wow, da wäre ich auch gerade gern und würde schreiben, in die Sonne schauen, schreiben, in die Sonne schauen...aber bis zu meinem Urlaub sind es noch 7,5 Wochen (pfff...), dafür geht der aber dann in ein Haus nach Ligurien. Doch so eine Schwarzwald-Idyll, da würde ich mich sofort dafür ins Auto schmeißen - leider kann ich aber die Kunden nicht mitnehmen, also bleib ich hier. Viel Spaß und sonnige Grüße, Karin

    AntwortenLöschen
  2. Die Dichterin aus Berlin
    spannt ihre Bluse
    aus sozialistischen Windeln
    zwischen dunkle Tannen
    und erhellt den Schwarzwald.

    Ein Kuckuck springt
    aus seiner Uhr
    und fliegt davon.

    Maultaschen und Kartoffelsalat
    regnet es vom blauen Himmel.
    In den Bächen fließet
    talwärts der Burgunder.

    AntwortenLöschen