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Sonntag, 9. Oktober 2011

Sonntagsausflug

wenige meter neben der kirche in urach stieg heute im gemeindesaal, in der ehemaligen schule, das herbstfest mit dem musikverein urach. ich war unterwegs mit der 78jährigen maria schuler, bei der ich auf dem beierleshof wohne, und die in urach geboren wurde und bis zu ihrer heirat im alter von 23 jahren hier lebte.
es gab "bunte unterhaltung" und "110 jahre musikverein urach." in dem saal, in dem früher die klassenzimmer waren, hingen an der decke girlanden aus trauben und äpfeln. in den fenstern standen allerlei hexenfiguren mit strohbesen. auf den tischen standen erleuchtete kürbisse. am eingang gab es riesige torten- und kuchenstücken. die leute hockten zusammen und ließen am sonntag den lieben gott einen guten mann sein.
auf der bühne spielte der musikverein urach.


dann gings weiter richtung linach, zur talsperre, die zwischen 1922 und 1925 als erste gewölbereihenmauer errichtet wurde. die eisenbetonkonstruktion ist 143 meter lang und 25 meter hoch.
das viele wasser machte durstig und so fuhren wir auf den hochberg, zum gasthof engel, wo es ein gutes vesper mit schwartenmagen gab.
bei maria schuler und mir am tisch saß nina, die tochter der wirtsleute, die wie ihre eltern und großeltern mit ihren zwei jahren schon im geschäft ist. "isch alles in ordnung?", lautet eine ihrer lieblingsfragen. es war alles in ordnung.
nachdem ich maria schuler zu hause abgesetzt hatte, ging es noch auf einen sprung ins bierhäusle. bei der weißweinschorle gilt es hier in der gegend zu entscheiden, "natur" oder "süss". bei "natur" kommt wasser zum wein, bei "süss" ist es limonade. vor der tür beim rauchen traf ich auf ein ehepaar aus berlin. der mann, ein gelernter drucksetzer, war das erste mal 1963 im hochschwarzwald, als 12jähriger auf "kinderverschickung". seitdem kommt er so gut wie jedes jahr zu besuch.
am stammtisch saß wieder der "hühnerbaron" michael dengler, tierwirt mit fachrichtung geflügelwirt, der 30.000 hühner, aber keine frau hat. er unterhielt den stammtisch mit seinen geschichten, die er so glaubwürdig vorträgt, dass man sie glaubt, auch wenn sie schier unglaublich klingen. so wie die, wie er bei einem loch im zahn selbst zum bohrer greift und sein einsam gelegener lorenzenhof in linach zur zahnarztwerkstatt wird:

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