Mittwoch, 1. Juli 2009
Lesung aus "Der Klassenfeind und ich"
heute habe ich schülern der 8. und 9. klasse an der schule in eisenbach aus dem ost-west-jugendroman vorgelesen. ich kam mir ein bisschen vor wie eine märchentante. "es war einmal ..." dass deutschland einmal durch eine mauer geteilt war und dass die 1989 fiel, das wussten sie. aber das wars dann auch schon. eine schülerin wurde in hoyerswerda geboren und kam im alter von acht jahren hier her. wenn sie jetzt nach hoyerswerda fährt, sagte sie, komme ihr alles "irgendwie grau" vor. ihre eltern würden "eigentlich nichts" von der DDR erzählen. ein junge berichtete von einem nachbarn, der aus dem osten ist. mehr wusste er aber nicht über ihn. ein anderer junge erzählte in nicht ganz leicht zu verstehendem dialekt von seinem opa, der vor dem mauerbau aus dem osten in den westen gegangen war, und von seinem vater, der dann öfter die verwandtschaft drüben besucht habe. aber irgendwann nicht mehr. ich legte den schülern ans herz, mehr fragen zu stellen. zum abschied bekam ich etwas geschenkt, was bis auf die farbe weder mit dem schwarzwald noch mit dem osten zu tun hat: eine rot blühende sundaville. diese aus den tropen stammende pflanze gehört zur familie der hundsgiftgewächse.
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