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Donnerstag, 30. Juli 2009

Im Vorzimmer vom Bürgermeister

in eisenbach sorgt borgia gondro, die "obedri" leiterin der tourist-information ist, dafür, dass alles wie am schnürchen läuft. obwohl ich sie überfallen habe mit meinem anliegen, ein kleines filmchen zu drehen, war sie sofort dabei. und ärgert sich hoffentlich nicht mehr lange über den kleinen versprecher.

Mittwoch, 29. Juli 2009

Frisches Heu

bei einem stallrundgang konnte ich mich von der ordnungsgemässen verabreichung eines teils des frischen heus überzeugen.


so bekömmlich und anregend ist das heu:


Dienstag, 28. Juli 2009

Holla!

ja, was ist denn das? dachte ich heute im stall. ein telefon für die kühe???

den tierchen soll es zwar an nichts fehlen, aber so weit geht es dann doch nicht. weil die bauersleute oft im stall sind und nicht immer mit den gummistiefeln in die gute stube stürzen können, haben sie kurzerhand einen nebenanschluss gelegt. auch wenn es nicht so aussieht, aber der apparat funktioniert wirklich! ich habs ausprobiert. cool.

Der Mann von der Post


gibt nicht einfach meine post bei familie schuler ab. nein, nein. bisweilen lässt er es sich nicht nehmen und bringt sie bis zu meiner terrasse. heute gabs dafür einen kaffee. und er, der herr fehrenbach, erzählte von seinen 30 jahren bei der post und den 80 kilometern, die er täglich mit seinem gelben postauto zurück legt. und er erzählte von einem artikel in der badischen zeitung, den er über die dorfschreiberin gelesen hatte. "ich war ja zweimal im osten", hub er an. einmal auf dem flughafen in leipzig - ein unvorhergesehener zwischenstop auf dem weg von stuttgart nach malta. und dann war er mal in bautzen. aber nicht im gefängnis und auch nicht zur senfverkostung, sondern bei einer kegelmeisterschaft. er ist nämlich leidenschaftlicher kegler. da sage noch einer, postbeamte schieben eine ruhige kugel ...
eine viertelstunde nach unserem kaffeeplausch stand der postmann wieder vor der tür -er hatte seinen kugel(!)schreiber vergessen, der ihm seit fast 20 jahren treue dienste leistet.

Montag, 27. Juli 2009

Den Tag nicht vor dem abend loben

das war heute endlich mal gutes wetter zum heu machen! die traktoren und heuwagen sausten über die wiesen, dass es eine freude war.


doch wenige stunden später goss es aus strömen, blitze und donnerte es, dass es, naja, irgendwie auch eine freude war:

Sonntag, 26. Juli 2009

Wieder ein Besucher

diesmal war es johannes witt, ein drahtiger radfahrer aus freiburg.



vor einigen wochen hatte er folgende mail geschickt:
"Ich hatte gestern in der BZ eine kleine Notiz über Ihre Lesung gesehen - und über Ihre Stelle als Dorfschreiberin von Eisenbach mit Unterkunft in Schollach. Ich als TAZ-Leser kenn Sie ja nur von Ihren Kolummnen und Glossen dortselbst, die mir immer ganz gut gefallen haben - und da fand ich jetzt die Idee, von Berlin aus ein Stipendium in Schollach anzunehmen, einfach höchst amüsant ! Ein wundervoller Kontrast, oder ? Und überhaupt - Dorfschreiberin ! köstlich ... Tja, und beim Lesen von dem kleinen Artikel über den Besuch aus Berlin in Schollach hatte ich die spontane Idee von einem eventuellen Kaffee-und-Kuchen-Treffen im Garten vom Schneckenhof?"
damals war ich nicht zu hause. aber heute. statt kaffeee und kuchen im "schneckenhof" gab's apfelsaft auf der terasse vom schwarzwaldhäusle auf dem beierleshof.

Chorkonzert im Bürgersaal Schollach

zum ersten mal habe ich gestern den schollacher männerchor gehört, den männergesangsverein "MGV harmonie schollach"! der trat, unter ihnen guscht vom bierhäusle, zusammen mit der chorgemeinschaft löffingen-seppenhofen-rötenbach auf, die im laufe des abends kurzerhand "lö-se-rö" genannt wurde. das erste lied im voll besetzten bürgersaal, wo sich dienstags die frauengymnastikgruppe trifft, lautete: "wir sind die könige der welt". weiter gings mit liedern wie "aus der traube in die tonne", "das schollachtal-lied", "geliehene träume" und "der tunichtgut, der vagabund". und jeder chor bot seine eigene version des berühmten "kuckuck".
während die insgesamt 60 sänger aus voller kehle sangen, verleibten sich die zuhörer volle wurschtsalatportionen ein:


und hier jetzt einige hörproben:





ein ergreifender moment: zwei sänger werden für 60 jahre chorzugehörigkeit geehrt und bekommen neben einem ehrenzeichen in gold eine urkunde vom deutschen chorverband, dem DCV, der mit 700.000 aktiven sängerinnen und sängern europas größte vereinigung singender menschen ist. unterschrieben ist die urkunde vom präsidenten des DCV henning scherf, dem früheren bremer regierungschef. "chorsingen", sagte präsident scherf, selbst begeisterter chorsänger, vor wenigen tagen anlässlich seiner wiederwahl, "setzt eine positive Energie frei, die wir gerade jetzt so dringend brauchen".




nach dem zweieinhalbstündigen konzert gings noch weiter:

Samstag, 25. Juli 2009

Die Geschichten für den "Zeit"-Kinderwettbewerb sind fertig


und: linda, laura, lena, ramona, silas und arne haben mir zum schluss einen umschlag überreicht. "danke für alles!", stand da drauf. drinnen war ein "gutschein für speis und trank im wert von 16 euro" im gasthaus engel auf dem hochberg, wo es gute maultaschen, leckere rinderzunge oder saure leber gibt. eine super idee!

Sprung ins Heu!

mit simon, dem sohn von bauer kleiser vom "bärenhof", der neulich schon so eine herzallerliebste hofführung gemacht hat, gabs fulminante sprünge ins heu!

Ein "Eicher"-Traktor


steht in der scheune gegenüber vom "bierhäusle". ein cooles teil! der neffe vom guscht, der am vorabend bei der skatrunde dabei war und dessen name ich leider vergessen habe, ließ mich auf den oldtimer aufsteigen.

Die ersten Blaubeeren!

Kartenspiele im "Bierhäusle"

jeden donnerstag abend trifft sich im "bierhäusle" eine runde zum cego, oder auch zego spielen, einem schwarzwälder kartenspiel. ich habe nur verstanden, dass es entgegen dem uhrzeigersinn gespielt wird und dass farb- und stichzwang herrscht. troztdem wurde ich verpflichtet, den punktestand zu notieren. "du bischt ja hier die dorfschreiberin!", lautete günthers begründung.

am nebentisch hatte sich eine spontane skatrunde zusammengefunden, zu der sich mein vater gesellte, der gerade mit meiner mutter zu besuch war. auch er verstand nur bahnhof. aber nicht, weil im schwarzwald anders skat gespielt, sondern weil hier anderes geredet wird. die skatrunde: an der stirnseite der energische 80jährige rolf wursthorn, der mit seinem sohn in eisenbach das "hotel bad" betreibt und der bis nachts halb zwei durchgehalten kann. kein wunder. er weiß, was die uhr geschlagen hat. im "hotel bad" steht eine beeindruckende weltzeituhr von 1865. links von ihm sitzt hubert vom süssenbachhof in hinterschollach, der wenige stunden zuvor beim wandern gestürzt war und trotzdem, oder deshalb?, spontan die skatrunde ins leben gerufen hatte. neben hubert hockt mein vater und rechts vom wursthorn wolfgang, der neffe vom guscht.




und hier die zego-runde, mit guscht, dem wirt, und freddy, günther und thomas:

Montag, 20. Juli 2009

Eine Hofführung der besonderen Art!!

simon vom bärenhof, den ich von der schreibwerkstatt in der zweiten klasse der schule in eisenbach kenne, hat eine wunderbare hofführung gemacht! hier in der scheune:



und dann habe ich heute endlich, auch auf dem bärenhof, gesehen, wie die kleinen kälbchen gemacht werden:


diese maschinenvorführung von simon ist äusserst lehrreich und sehenswert:

Samstag, 18. Juli 2009

Auf der Weide

nehmen die kühe das "in den stall treiben" wörtlich:

Regen, Regen, nichts als Regen

seit tagen schon regnet es. für die bauer und ihr heu ist das natürlich grosser mist. heute morgen wollte ich mit der vespa zum fleischer nach eisenbach fahren, um schwarzwälder schinken zu holen. ich könnte genau so gut schwimmen. zehn minuten, nachdem ich ramona vom schinken erzählt hatte, stand sie mit einem teller vor der tür.

Freitag, 17. Juli 2009

Zeitzeugin in Neustadt


heute vormittag sass ich als zeitzeugin vor schülern der 9d der realschule in titisee-neustadt. eine schülerin hatte gestern einen vortrag über "der klassenfeind und ich" gehalten. ihre mitschüler hatten fragen auf zetteln notiert und sollten, konnten, durften sie nun stellen. die stühle hatten sie in einem kreisrund aufgestellt. "gab es auch positives in der DDR?", wollte ein mädchen wissen. "hatten sie eine glückliche kindheit?", fragte eine andere. "fällt es ihnen schwer, über dieses thema zu reden?" weil mir das nicht schwer fällt und weil die jugendlichen kaum etwas über die deutsch-deutsche geschichte wissen, die im unterricht noch nicht behandelt wurde, und deshalb auch nicht richtig wussten, was sie fragen sollten, habe ich erzählt, erzählt, erzählt. dafür gabs zum schluss applaus und einen bunten blumenstrauss.



Der Gemeinderat auf dem Beierleshof

gestern abend hat bauer klaus schuler den gemeinderat samt bürgermeister zur einer hofführung eingeladen. es ging durch den kuhstall, die scheune und die geschichte des 1599 errichteten hofes, auf dem er bauer nummer 16 ist. mit großer offenheit und großer bescheidenheit erzählte er von seinem alltag: dem stallausbau, der milchanlage, der hausrenovierung, der errichtung von ferienwohnungen, der herstellung von hochsitzen, dem bürokratischen aufwand für jedes fleckchen wiese, auf dem er kartoffeln anbauen will, den gefallenen preisen für milch und rinder, den steigenden preisen für so ziemlich alles andere, den subventionen, die seit kurzem im internet veröffentlicht werden, und manchen bauern davon abhalten, sich am stammtisch blicken zu lassen. ich habe mich gefragt, wann dieser mann schläft. grosszügig fiel auch die vesper aus: auf einem langen holztisch in der garage gabs jede menge wurst aus eigener produktion und bier. und dann sind wir auf die jagd gegangen! mit einem richtigen gewehr wurde auf virtuelle wildschweine geschossen, die sich auf einer leinwand bewegten.


klaus schuler mit dem gemeinderat auf seinem hof aus dem jahr 1599


der rest der familie schuler


klaus schuler führt im hiesigen dialekt durch den kuhstall


fotos zeigen die hofgeschichte


hier beginnt der gemütliche teil des abends



bürgermeister kuckes erwies sich als passabler schütze


der neffe vom gastwirt guscht vom bierhäusle ist leidenschaftlicher jäger


so sieht es aus, wenn man das erste mal auf virtuelle wildschweine schiesst. immerhin inspirierte meine schürze bürgermeister kuckes zu schürzenjäger-sprüchen.

hier der artikel in der "badischen zeitung" über die hofführung:
Nicht rosig für Schollachs Landwirte (veröffentlicht am 22. Juli 2009 auf badische-zeitung.de)

Die "Badische Zeitung" über die Lesung in Neustadt

Enttäuschung und ein Hauch von Ostalgie (veröffentlicht am 16. Juli 2009 16:41 Uhr auf badische-zeitung.de)

Mittwoch, 15. Juli 2009

"Guten morgen, Frau Bollwahn!"

besser kann ein tag gar nicht anfangen:


die schüler aus der 3a haben begonnen, ihre handgeschriebenen geschichten in den computer zu tippen. weil tobias besser und schneller im erzählen als im schreiben ist, und noch dazu ein lustiges kerlchen, habe ich gern seine sekretärin gespielt. herrlich war seine immer wiederkehrende anweisung:

Was war denn nun die DDR?








na, die lesung gestern im buchlanden im roten haus in titisee-neustadt aus "der klassenfeind und ich" war ganz nach meinem geschmack. leider ist kein einziger jugendlicher gekommen, obwohl ich am gymnasium persönlich werbung gemacht und an die jugendlichen, die bei klassenfeind an ihren klassenlehrer denken, flyer verteilt hatte. dafür waren etwa 35 männer und frauen erschienen, zwischen mitte 30 bis zum rentenalter und drüber, die, auch wenn sie zum teil welten trennen, miteinander geredet haben. im publikum war gut eine handvoll, oder etwas mehr, meiner ehemaligen brüder und schwestern. entweder waren sie schon kurz nach dem mauerbau in den westen gegangen oder nach dem mauerfall. meine hoffnung, dass hüben und drüben zumindest miteinander reden und sich für ihre biografien interessieren, hat sich erfüllt. auch wenn hüben und drüben natürlich nicht immer einer meinung waren - abgesehen von der freude über den fall der mauer vor fast zwanzig jahren. über die wahrnehmung der DDR heute, ja, da musste ich manchmal doch sehr staunen.

meherere untersuchungen haben vor kurzem ergeben, dass viele ehemalige DDR-bürger ihre ehemalige heimat weder mit einem überwachungs- und unrechtsstaat noch mit einer diktatur in verbindung bringen wollen. solche meinungen waren auch an diesem abend vertreten, die zum teil in schönstem sächsisch vorgetragen wurden. der tenor dabei: weil ich selbst nicht unterdrückt und verfolgt wurde, gab es keine unterdrückung und verfolgung, basta.

relative einigkeit wiederum herrschte darüber, dass es "keine blaupause für einen plan" damals gab und einige fehler bei der wiedervereinigung begangen wurden. applaus gab es für die äusserung eines pensionierten philosophielehrers, einem westler, dass er "ein bisschen mehr sozialismus" gut fände. wer oder was die DDR nun war, tja, diese frage beantwortet jeder für sich selbst.

Montag, 13. Juli 2009

Avanti - mit der Vespa durchs Schollachtal!

Das Simonswäldertal





also, das ist wirklich wunderschön! nicht mal zehn kilometer vom hexenloch entfernt, zu erreichen über eine schmale kurvige straße. der simonswald liegt nordöstlich von freiburg im südlichen schwarzwald. wir kamen im strömenden regen an, aber trotzdem gings hoch zu den zweribachwasserfällen. mitten durch einen sogenannten bannwald. dort lässt man die bäume wachsen und sterben, ganz wie die natur es will. das klima ist fast subtropisch. einen großen dank an die kurverwaltung, die auf einer traumhaft schönen wiese wenige hundert meter vor den wasserfällen einen äusserst bequemen holzliegestuhl platziert hat.

Die Hexenlochmühle



wurde 1825 erbaut und liegt ganz romantisch in einem kleinen tal, dem hexenloch, zwischen st. märgen und furtwangen. das vier meter grosse wasserrad und die mühle sind sehr schön. die angebotenen kuckucksuhren, schwarzwaldpuppen, schnitzereien, hexentees und und und sind, naja, geschmackssache.

Bruderhilfe aus Osteuropa


vicente und zoltan

zoltan, eva, chari, kati, ich, vicente

zoltan und eva

freunde aus madrid, die in luzern urlaub machen, sind am wochenende zu besuch gekommen. vicente hat sich im dezember, um die deutsche wirtschaft anzukurbeln, wie er sagt, einen hochwertigen mercedes gekauft. wenige stunden, nachdem er von der qualität geschwärmt hat, machen wir uns auf den weg zur hexenlochmühle. als wir auf einem waldweg unterwegs sind, sehen wir ein ehepaar, das spazieren geht. die frau hält sich ein taschentuch vor den mund und ich denke noch, herrjeh, die arme ist auf etwas allegisch. der mann fuchtelt wild mit den armen, wofür ich keine vermutung habe. bis ich einen blick in den rückspiegel werfe. der schwarze mercedes ist in eine riesige, farblich passende dunkle wolke gehüllt! aus dem auspuff strömt ohne unterlass tiefschwarzer rauch. in dem fast niegelnagelneuen auto, das vorher noch zur durchsicht in der werkstatt war, fehlte das öl.
da standen wir ziemlich dumm im wald herum, bis das paar, das wir in auspuffwolken gehüllt hatten, hilfe anbot. sie fuhren mich nach neustadt zur tankstelle. vicene gab mir 50 euro fürs öl und ich stieg ins wohnmobil der spaziergänger, das etwa einen kilometer entfernt geparkt war. kaum sass ich im auto, stellten wir uns vor. zoltan und kati aus der nähe von konstanz. der spannendere teil ihrer biografie liegt vor dem zusammenbruch des ostblocks: sie sind ungarn, aufgewachsen in siebenbürgen in rumänien undleben seit den 80er jahren in deutschland. die spontane hilfe, das sofort angebotene du, kaffee und zigaretten im auto, es war ein bisschen wie früher zu zeiten von mangelwirtschaft und improvisation. wir nutzten die fahrt durch wiesen und felder, um unsere geschichten zu erzählen. an der tankstelle wollte ich eine packung "tannenzäpfle"-bier kaufen. ich wusste, dass vicente ihnen gerne für ihre hilfbereitschaft gedankt hätte. doch die zwei flaschen öl kosteten 49,80 euro und mit 20 cent hätte ich kaum einen bierflaschendeckel bezahlen können. als wir eine stunde später mit dem öl im wald ankamen, wollten die spanier die beiden zum essen im nur wenige meter entfernten "gasthaus engel" einladen, wo wir am vortag maultaschen gegessen hatten. zoltan und kati lehnten dankend und bescheiden ab. doch sie ließen sich überreden. wir tranken bier, assen schinken, blut- und leberwurst und tauschten adressen aus. zum schluss verriet ich ihnen, wo im wald sie pfifferlinge finden können.

Donnerstag, 9. Juli 2009

Geschichten zum Hören!

der countdown für den kindergeschichten-wettbewerb in der "zeit" läuft. hier einige kostproben der ersten sätze:

ARNE


LAURA


RAMONA


LENA


SILAS


LINDA

Mittwoch, 8. Juli 2009

Brennesselsuppe


dieser pflanze wird unrecht getan! wie oft geht man achtlos an den dunkelgrünen brennesseln vorbei, obwohl sie bis zu einem meter hoch werden können und somit nicht zu übersehen sind. dabei sind sie es durchaus wert, eines blickes gewürdigt und sogar gegessen zu werden. gestern war es soweit. nachdem ich mit anne-marie, der journalistin aus paris, genug pfifferlinge gefunden hatte, verbrannten wir uns ein bisschen die finger im wald. die brennesseln wurden gewaschen und mit gemüsebrühe, kartoffeln, gebratenem schwarzwälder schinken, gebratenen zwiebeln und petersilie gekocht. bäuerin silvia borgte mir einen "zauberstab", der aus allen zutaten eine wunderschön grüne suppe machte. etwas salz und pfeffer, ein schuss zitronensaft, und fertig war die brennesselsuppe. verfeinert wurde sie noch mit knoblauch-petersilie-croutons und einigen dünnen streifen schwarzwälder schinken. köstlich!

danach lasen wir das kapitel über die brennessel in dem buch "die kräuterapotheke", die mir herr spiegel aus löffingen bei seinem besuch neulich geschenkt hatte. sogenannte rosstäuscher nutzten die pflanze, um klapprige gäuler in jünger aussehende, temperamentvolle pferde zu verwandeln. dabei spielten brennesselsamen eine wichtige rolle. wie durch ein wunder bekamen die pferde wieder glänzende felle und trieben den verkaufspreis in die höhe. ob die pferdehändler auch von den samen aßen, war dem buch nicht zu entnehmen. anne marie und ich jedenfalls aßen sofort einen zweiten teller. als der aufgegessen war, lasen wir weiter. brennesselsamen sollen sowohl bei männern als auch bei frauen ein "bewährtes stärkungsmittel" sein. dann verbrenne ich mir doch liebend gern die finger im wald.

Nachwuchs auf dem Hof!


gestern hat sich die katzenmutter das erste mal mit ihren herzallerliebsten drei jungen draussen gezeigt.