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Donnerstag, 20. August 2009

Fahrt zur "Kalten Herberge"

die freiwillige feuerwehr von schollach, die es seit 50 jahren gibt, hat von der gemeinde eisenbach die meisten mitglieder: 32. 32 der etwa 250 schollacher bewohner löschen, wenn's brennt. 32 sind mit dem feuerfahrzeug vom typ TSF-W samt allradgetriebenem und wasserführendem tragkraftspritzenanhänger unterwegs oder bedienen die vom pfarrer gesegnete feuerwehrpumpe. weitere 12 sind in der sogenannten altersmannschaft, also nicht mehr aktiv. für diejenigen, die im vergangenen jahr zu allen übungen, sitzungen etc., überhaupt immer und pünktlich gekommen sind, die besonders aktiven also, gab es gestern eine belohnung: eine fahrt mit dem wald- und wiesenwägele vom gasthof blessing in schollach, zum essen in das gasthaus "kalte herberge", gelegen an den zwei großen fernwanderwegen des schwarzwaldes am west- und mittelweg. mir kam als dorfschreiberin die ehre zuteil, mitfahren zu dürfen. weil ich ja auch nichts anbrennen lasse. dieser kalauer muss jetzt sein. dreimal darf geraten werden, wer das holzwägele samt bier- und kerzenhaltern, das von einem über 50 jahre alten MAN-traktor gezogen wird, gebaut hat. genau, bauer klaus, der selbstredend seit jahrzehnten auch bei der freiwilligen feuerwehr ist. rumpel pumpel ging es die straße den hochberg hoch und dann rechts in den schönen wald hinein zur "kalten herberge", die im jahr 1480 das gastrecht bekam. über den ursprung des namens "kalte herberge" gibt es mehrere deutungen: die schaurigste besagt, dass in 1029 meter höhe über dem meeresspiegel so kalt sei, dass im juni vor über hundert jahren ein handwerksbursche, der auf der ofenbank übernachtet habe, erfroren sein soll. vielleicht ist es aber auch so, dass in unruhigen zeiten die bauern aus der nachbarschaft und bürger aus den nahegelegenen städten ihre vorräte und wertsachen in den versteckten kellergewölben des gasthauses in sicherheit gebracht haben. im alten schwarzwälder dialekt heißt "verstecken" gleich "verkalten". die rinderzunge jedenfalls war gut.

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