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Samstag, 24. September 2011

Fundsachen

blauer himmel, herrlicher sonnenschein, ein guter tag, um nach dem unterricht an der schule in eisenbach die beine zu vertreten. den beierleshof abi (runter), vorbei am lauleshof, am gasthof bierhäusle, an der jockenmühle, dem jockenhof, dem gasthaus schneckenhof, dem altenvogthof, bis zur ersten wassertretstelle. da hatte der liebe herrgott, der von einem moosbewachsenen steinernen kreuz grüsst, aber nur einen kleinen schluck wasser drin gelassen. also gings die schmale kreisstraße K 4903 bergauf zur nächsten wassertretstelle, einige kilometer weiter, richtung haberjockelshof. von dort aus kann man bis zum titisee hinunter schauen. doch bevor es soweit war, war etwas anderes zu bestaunen: eine braune herrengelenktasche, die am straßenrand lag.
diese herrenlose herrengelenktasche sah nicht aus, als ob sie schon lange dort urlaub gemacht hätte. der "wunderfitz" öffnete die tasche und förderte personalausweise eines ehepaares aus kempten zutage, eine kreditkarte, fahrzeugpapiere und eine notiz, dass onkel dieter und margret am 23. september in neustadt-titesse am bahnhof abzuholen sind. seltsam, dachte der "wunderfitz", dass kein geld dabei war. aber dafür fand sich in einer seitentasche der herrengelenktasche eine reservierungsbestätigung für eine ferienwohnung in titisee-neustadt samt telefonnummer. bei der nächsten rast wurde das handy gezückt und die vermieterin informiert, dass die herrengelenktasche der feriengäschte auf dem beierleshof abgeholt werden könne. nach dem anruf durchsuchte der wunderfitz die tasche erneut und es tauchten 300 euro auf! später fanden sich noch einmel 150 euro. 450 euro, woah, kein pappenstil. trotzdem bezahlte der wunderfitz kuchen und kaffee im cafe feldbergblick aus eigener tasche. vom balkon aus dann gabs die nächste fundsache zu bestaunen: dominik aus der 4. klasse in eisenbach, der bei dem collagenprojekt dabei ist, und eine geschichte aus dem hotzenwald geklebt hat, mähte den rasen! wie ein großer! sorgfältig achtete er darauf, den spielkasten sauber zu umrunden und keinen halm an der falschen stelle stehen zu lassen:

am abend, gegen 22 uhr, rief das ehepaar aus kempten an, bedankte sich und kündigte seinen besuch am nächsten morgen an. punkt 10 uhr standen der herr der gengelenktasche samt ehefrau, die ihrerseits einen kleinen hund dabei hatte, vor dem schwarzwaldhäusle auf dem beierleshof. der mann erzählte lachend, dass er den verlust der tasche am vortag zwar bemerkt habe, er sich aber nicht getraut habe, seiner frau davon zu erzählen. diese hatte erst durch den anruf davon erfahren. nach durchsicht der herrengelenktasche zückte der mann mit der größten selbstverständlichkeit einen 50 euro-schein - als finderlohn. eine wirklich nette geste.
kaum war der herr der gelenktasche samt frau und hund davon gebraust, gings auf zu einer wanderung zum hochberg. und siehe da, wieder gab es jede menge fundsachen:

hoch oben auf dem hochberg, im gasthof engel, auf 1.127 meter höhe, wurde der finderlohn sogleich auf den kopf gehauen - für saure leber und maultaschen:
der selbstgemachte eierlikör ging aufs haus:

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